Über den Aggregatzustand der Grafik

MA Andreas Bortolamedi, 2021

Im Kontext einer digitalen Gestaltungspraxis verliert sich der Bezug zum Material und den davon definierten Rahmenbedingungen für den Entwurf und die Produktion grafischer Objekte.

Nach eigener Einschätzung existiert an der Stelle, wo einst das Material vorzufinden war jedoch kein Vakuum, sondern ein lediglich undefinierter Raum, welcher erkundet werden muss. Dieser birgt dieser großes Potential gegenüber einer Form, die ähnlich unserer Kultur stets unabhängiger von physikalischer oder chemischer Machbarkeit existieren kann:

  1. Aspekt des Aggregatzustands der Grafik:
    Beschreibung der Zustandsform grafischer Produktionen sowie ihres Materials im Kontext
    einer digitalen Gestaltungspraxis.

Mit der Einführung des Computers in die Disziplin eröffneten sich nicht nur für Designer*innen neue gestalterische Möglichkeiten, sondern auch Herausforderungen. Die Demokratisierung gestalterischer Mittel versetzt die Disziplin in eine exponierte Lage, in der ihre gesellschaftliche Relevanz durchaus in Frage gestellt werden muss:

  1. Aspekt des Aggregatzustands der Grafik:
    Beschreibung des Aufgabenfeldes von Grafik-Design und der gesellschaftlichen Rolle des/der
    Gestalter*in im Kontext demokratisierter, digitaler Produktionsmöglichkeiten.

“Impossible to grasp the nature of conscious collective life in any epoch without an understanding of the material forms and processes through which its ideas were transmitted […].”
Debray, Régis: Socialism – A Life Cycle, in Watkins, Susan: New Left Review #46, London 2007

Beide aufgezeigten Aspekte besitzen eine enge Verbindung zur technologischen Entwicklung. Die Möglichkeit zur Definition des Aggregatzustands der Grafik liegt somit in der Betrachtung der Technik, in der Analyse ihres (gesellschaftlichen) Wirkens sowie in den von ihr produzierten ästhetischen Erscheinungen.
Es lässt sich erkennen, dass der Technik eine weit größere Rolle, als die des reinen produktionstechnischen Werkzeugs zugesprochen werden muss. Von Arnold Gehlens ‚Mängelwesen‘ über die Welt Otl Aichers als Entwurf bis hin zur ‚technischen Existenz‘ von Max Bensé. Sie alle situieren den Menschen in einer selbst entworfenen, gebauten und zu verantwortenden Welt, deren gesamter Inhalt sich im Begriff der Kultur zusammenfassen lässt.
Eine ästhetische Auseinandersetzung mit der Technik ist folglich ein kultureller Diskurs der geführt werden muss, möchte man angesichts der voranschreitenden Digitalisierung auch weiterhin in der Lage sein Entwicklungen zu kommentieren, zu kritisieren und selbst mitzugestalten.

Die praktische Auseinandersetzung folgt der Methode des Selbstportraits und in den Möglichkeiten der digitalen Gestaltungspraxis. In der rein formalen Auseinandersetzungen diskutiert die Arbeit qualitative als auch quantitative Gesichtspunkte digitaler Produktionsmöglichkeiten und interveniert angrenzende Disziplinen wie Architektur, Kunst und Fotografie.

Über den Aggregatzustand der Grafik
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